Module für Online-Applikationen
 
Projekt moa 

MOA-ID

Konfiguration



Konfiguration von MOA ID v.1.4

Konfiguration von MOA ID v.1.4

Die Konfiguration von MOA ID wird mittels einer XML-basierten Konfigurationsdatei, die dem Schema MOA-ID-Configuration-1.4.7.xsd entspricht, durchgeführt.

Der Ort der Konfigurationsdatei wird im Abschnitt Deployment der Web-Applikation in Tomcat beschrieben.

Die folgenden Abschnitte erläutern das Format der Konfigurationsdatei. MOA-ID-Configuration.xml zeigt ein Beispiel für eine umfassende Konfigurationsdatei.

Enthält die Konfigurationsdatei relative Pfadangaben, werden diese relativ zum Verzeichnis, in dem sich die MOA-ID Konfigurationsdatei befindet, interpretiert.

ConnectionParameter
Das Element ConnectionParameter enthält Parameter, die MOA-ID für den Aufbau von Verbindungen zu anderen Komponenten benötigt. Dieses Element tritt mehrfach in der Konfigurationsdatei auf und wird daher vorab detailliert beschrieben.

Das Attribut URL enthält die URL der Komponente zu der die Verbindung aufgebaut werden soll. Wird das Schema https verwendet, können die Kind-Elemente AcceptedServerCertificates und ClientKeyStore angegeben werden. Wird das Schema http verwendet müssen keine Kind-Elemente angegeben werden bzw. werden diese nicht ausgewertet. Andere Schemas werden nicht unterstützt.

Wird die Verbindung über TLS aufgebaut und erfordert der TLS-Server eine Client-Authentisierung mittels Zertifikate, dann muss das Kind-Element ClientKeyStore spezifiziert werden. Im Element ClientKeyStore wird der Filename des PKCS#12-Keys (relativ zur MOA-ID Konfigurationsdatei) angegeben. Diesem Keystore wird der private Schlüssel für die TLS-Client-Authentisierung entnommen. Das Passwort zum Lesen des privaten Schlüssels wird im Attribut ClientKeyStore/@password konfiguriert.
Aufgrund der Tatsache, dass starke Verschlüsselung eine Voraussetzung für MOA-ID darstellt, werden clientseitig nur die folgenden Cipher Suites unterstützt:

  • SSL_RSA_WITH_RC4_128_SHA
  • SSL_RSA_WITH_RC4_128_MD5
  • SSL_RSA_WITH_3DES_EDE_CBC_SHA
Im Kind-Element AcceptedServerCertificates kann ein Verzeichnisname (relativ zur MOA-ID Konfigurationsdatei) angegeben werden, in dem die akzeptierten Zertifikate der TLS-Verbindung hinterlegt sind. In diesem Verzeichnis werden nur Serverzertifikate abgelegt. Fehlt dieser Parameter wird lediglich überprüft ob ein Zertifikatspfad zu den im Element <TrustedCACertificates> angegebenen Zertifikaten erstellt werden kann. Falls dies nicht möglich ist, kommt es zu einem Fehlerfall.

AuthComponent
AuthComponent enthält Parameter, die nur die MOA-ID Authentisierungskomponente betreffen. Das Element ist optional und muss nicht verwendet werden, wenn auf dem Server keine MOA-ID Authentisierungskomponente installiert wird.

Das Element AuthComponent hat sechs Kind-Elemente:

  • BKUSelection (optional)
  • SecurityLayer
  • MOA-SP
  • IdentityLinkSigners
  • VerifyInfoboxes (optional ab Version 1.4)
  • ForeignIdentities

AuthComponent/BKUSelection
Das optionale Element BKUSelection enthält Parameter zur Nutzung eines Auswahldienstes für eine Bürgerkartenumgebung (BKU). Wird das Element nicht angegeben, dann wird die lokale Bürgerkartenumgebung auf http://localhost:3495/http-security-layer-request verwendet.

Das Attribut BKUSelectionAlternative gibt an welche Alternative zur BKU-Auswahl verwendet werden soll. MOA-ID unterstützt die Werte HTMLComplete (vollständige HTML-Auswahl) und HTMLSelect (HTML-Code für Auswahl) ["Auswahl von Bürgerkartenumgebungen", Arno Hollosi].

Das Kind-Element ConnectionParameter spezifiziert die Verbindung zum Auswahldienst (siehe ConnectionParameter), jedoch kann das Kind-Element ClientKeyStore nicht angegeben werden.

AuthComponent/Templates
Das optionale Element Templates kann genau einmal vorkommen, um das Aussehen der Seiten "Auswahl der Bürgerkartenumgebung" sowie "Anmeldung mit Bürgerkarte" anzupassen. Die hier spezifizierten (globalen) Templates haben Priorität gegenüber Templates, die in der aufrufenden URL (vgl. Aufruf von MOA-ID-AUTH) übergeben werden, haben jedoch Nachrang gegenüber in der Konfigurationsdatei für eine Online-Applikation individuell definierte (lokale) Templates (siehe OnlineApplication/AuthComponent/Templates). Das heißt, sind in der Konfigurationsddatei für eine Online-Applikation lokale Templates definiert (Element OnlineApplication/AuthComponent/Templates), so werden die als global spezifizierten Templates (AuthComponent/Templates) für diese OnlineApplikation ignoriert, jedoch für alle anderen Online-Applikationen verwendet. Templates in der aufrufenden URL werden demnach nur mehr dann herangezogen, wenn in der Konfigurationsdatei weder globale (für alle Online-Applikationen gültig) noch lokale (Templates je Online-Applikation) spezifiziert sind.
Das Templates-Element hat die zwei Kindelemente BKUSelectionTemplate und Template. Jedes dieser beiden Elemente kann genau einmal vorkommen oder fehlen. Das Kindelement BKUSelectionTemplate spezifiziert ein Template zur Gestaltung der Seite "Auswahl der Bürgerkartenumgebung", während das Kindelement Template die Seite "Anmeldung mit Bürgerkarte" referenziert. Beide Elemente haben genau ein Attribut namens URL, das die Lage des Templates im Form einer URL beschreibt. Relative Pfadangaben werden dabei relativ zum Verzeichnis, in dem sich die MOA-ID Konfigurationsdatei befindet, interpretiert. Bei Templates die über das Protokoll https referenziert werden, muss vor dem Start des Tomcat ein Truststore angegeben werden, das die notwendigen vertrauenswürdigen Zertifikate enthält. Siehe dazu die Parameter in den vorbereiteten Startdateien startTomcat.bat und tomcat-start.sh.
Im folgenden Beispiel werden zwei Templates im Verzeichnis CATALINA_HOME/conf/moa-id/templates referenziert:

<Templates>
  <BKUSelectionTemplate URL="templates/SampleBKUSelectionTemplate.html"/>
  <Template URL="templates/SampleTemplate.html"/>
</Templates>

Richtlinien zur Struktur der beiden Templates können der MOA-ID-Spezifikation bzw. dem Abschnitt Aufruf von MOA-ID-AUTH dieses Handbuches entnommen werden.

AuthComponent/SecurityLayer
Das Element SecurityLayer enthält Parameter zur Nutzung des Security-Layers.

Das Kind-Element TransformsInfo spezifiziert eine Transformation, die für die Erstellung der Signatur des AUTH-Blocks als Parameter in den CreateXMLSignatureRequest des Security-Layers integriert werden muss. Mehrere unterschiedliche Implementierungen des Security-Layer können durch die Angabe mehrerer TransformsInfo-Elemente unterstützt werden.

Das Attribut TransformsInfo/@filename verweist auf eine Datei, die das globale Element TransformsInfo vom Typ TransformsInfo enthält. Die Angabe erfolgt relativ zur MOA-ID Konfigurationsdatei. Das Encoding dieser Datei muss UTF-8 sein.

Beispiel für eine TransformsInfo-Datei

AuthComponent/MOA-SP
Das Element MOA-SP enthält Parameter zur Nutzung von MOA-SP. MOA-SP wird für die überprüfung der Signatur der Personenbindung und des AUTH-Blocks verwendet.

Wird das Kind-Element ConnectionParameter angegeben, dann wird MOA-SP über das Webservice angesprochen.

Wird das Kind-Element ConnectionParameter nicht angegeben so wird eine MOA-ID beiligende Version von MOA-SP direkt über das Java-API angesprochen. In diesem Fall muss das System-Property auf die verwendete Konfigurationsdatei von MOA-SP gesetzt werden. Eine beispielhafte MOA-SP Konfigurationsdatei ist in $MOA_ID_INST_AUTH/conf/moa-spss/SampleMOASPSSConfiguration.xml enthalten.

Hinweis: MOA-SP muss entsprechend konfiguriert werden - siehe hierzu Abschnitt Konfiguration von MOA-SP. Alle Details zur Konfiguration von MOA-SP finden sie in der Distribution von MOA-SP/SS beiligenden Dokumentation im Abschnitt 'Konfiguration'.

Das Kind-Element VerifyIdentityLink/TrustProfileID spezifiziert eine TrustProfileID, die für den VerifyXMLSignatureRequest zur Überprüfung der Signatur der Personenbindung verwendet werden muss. Diese TrustProfileID muss beim verwendeten MOA-SP Modul konfiguriert sein.

Die Kind-Elemente VerifyAuthBlock/TrustProfileID und VerifyAuthBlock/VerifyTransformsInfoProfileID spezifizieren eine TrustProfileID und eine ID für ein Transformationsprofil, die für den VerifyXMLSignatureRequest zur überprüfung der Signatur des Auth-Blocks verwendet werden müssen. Diese TrustProfileID muss beim verwendeten MOA-SP Modul konfiguriert sein.

AuthComponent/IdentityLinkSigners
Dieses Element gibt an von welchen Signatoren die Signatur des IdentityLink erstellt werden musste damit der IdentityLink akzeptiert wird. Für jeden Signator muss der X509SubjectName nach RFC 2253 spezifiziert werden.

Beispiel

Anmerkung: Ab Version 1.4 ist dieses Element nicht mehr verpflichtend notwendig, da die Berechtigung von Zertifikaten zum Signieren von Personenbindungen ab Februar 2007 über die Zertifikatseigenschaft "Eigenschaft zur Ausstellung von Personenbindungen" (OID: 1.2.40.0.10.1.7.1) geprüft wird. Der Namens-Check des alten Zertifikats wird fix in MOA-ID integriert, sodass das IdentityLinkSigners-Element in der Konfiguration überflüssig wird.

AuthComponent/VerifyInfoboxes
Ab Version 1.4 bietet MOA-ID die Möglichkeit einer erweiterten Infobox-Validierung, das heißt, es können neben der Personenbindung auch weitere ausgelesene Infoboxen validiert werden. Die für die Validierung der Infoboxen notwendigen Parameter können über die Konfigurationsdatei durch das VerifyInfoboxes Element sowohl global als auch lokal je Online-Applikation gesetzt werden. MOA-ID übergibt diese Parameter der Applikation, die für die Verifikation des Inhaltes der jeweilgen von der BKU übermittelten Infobox verantwortlich ist. Im Folgenden wird eine derartige Applikation als Prüfapplikation bezeichnet.
Das Verifyinfoboxes Element ist optional und kann fehlen, wenn keine Infoboxen außer der der Personenbindung validiert werden müssen.
Das VerifyInfoboxes-Element hat folgende Kind-Elemente:

  • DefaultTrustProfile: Dieses optionale Element kann nur einmal vorkommen und spezifiziert ein Trust-Profil, das von einer Prüfapplikation zur Validierung einer Infobox herangezogen werden kann, wenn für diese Infobox kein eigenes Trust-Profil gesetzt wurde. Es hat genau ein Kindelement namens TrustProfileID, das die ID eines in MOA-SP konfigurierten Trust-Profiles enthält.
    Anmerkung: Das Trust-Profil für die Personenbindung darf nicht zur Validierung anderer Infoboxen verwendet werden. Das Trust-Profil für die Bürgerkarte soll nur dann zur Validierung anderer Infoboxen verwendet werden, wenn die zur Verifikation der Zertifikate benötigten Wurzelzertifikate bereits im entsprechenden Trust-Store enthalten sind. (vgl. MOA-ID Spezifikation, Abschnitt 4.6).
  • Infobox: Dieses Element kann beliebig oft vorkommen und kapselt die Parameter, die für die Validierung einer Infobox an die jeweilige Prüfapplikation übergeben werden.
    Das Infobox-Element hat folgende Attribute:
    • Identifier: Dieses Attribut muss vorhanden sein und gibt den Namen der Infobox an. Er muss dabei exakt dem Bezeichner der jeweiligen zu validierenden Infobox aus der BKU entsprechen, also zum Beispiel Mandates für die Vollmachten-Infobox oder EHSPToken für die GDAToken-Infobox.
    • required: Dieses Attribut vom Typ boolean bestimmt, ob MOA-ID den Inhalt der entsprechenden Infobox für die Anmeldung zwingend benötigt. Ist es auf true gesetzt, und wird der entsprechende Infobox-Inhalt nicht von der BKU übermittelt, so bricht MOA-ID den Anmeldevorgang mit einer Fehlermeldung ab.
      Fehlt dieses Attribut, so wird als Defaultwert false gesetzt.
    • provideStammzahl: Dieses Attribut vom Typ boolean bestimmt, ob die Prüfapplikation die Stammzahl aus der Personenbindung erhalten darf. Fehlt dieses Attribut, so wird als Defaultwert false gesetzt.
      Anmerkung: Das Attribut steht in keinem Zusammenhang zum gleichnamigen Attribut OnlineApplication/AuthComponent/@provideStammzahl, das angibt ob die Stammzahl an die Online-Applikation weitergegeben werden darf.
    • provideIdentityLink: Dieses Attribut vom Typ boolean bestimmt, ob die Prüfapplikation die Personenbindung erhalten soll. Hat es den Wert true, so wird ein Klone des Wurzel-Elements der Personenbindung an die Prüfapplikation übergeben, wobei zu beachten ist, dass die darin enthaltene Stammzahl auf einen leeren String gesetzt wird, falls das Attribut provideStammzahl auf false gesetzt ist. Fehlt das provideIdentityLink-Attribut, so wird als Defaultwert false gesetzt.
      Anmerkung 1: Das Attribut steht in keinem Zusammenhang zum gleichnamigen Attribut OnlineApplication/AuthComponent/@provideIdentityLink, das angibt ob die Online-Applikation die Personenbindung erhalten soll.
      Anmerkung 2: Der Prüfapplikation werden defaultmäßig der Vorname, der Familienname, das Geburtsdatum, der Typ der Stammzahl, die Stammzahl (konfigurierbar) und die öffentlichen Schlüssel aus der Personenbindung übergeben. Das Attribut provideIdentityLink sollte deshalb wirklich nur dann auf true gesetzt werden, wenn von der Prüfapplikation noch andere Daten aus der Personenbindung benötigt werden.
    Das Infobox-Element hat folgende Kind-Elemente:
    • FriendlyName: Das Element ist optional und enthält einen Namen, der von MOA-ID zur Anzeige von, die jeweilige Infobox betreffende, Fehlermeldungen im Browser verwendet wird. Im Regelfall wird man hier den deutschen Namen der Infobox setzen, also z.B. Vollmachten oder Stellvertretungen für die Mandates-Infobox oder GDAToken für die EHSPToken-Infobox.
      Fehlt dieses Element, so wird für Fehlermeldungen der Wert des Identifier-Attributes verwendet.
    • TrustProfileID: Das Element ist optional und bezeichnet ein in MOA-SP konfiguriertes Trust-Profil, das von MOA-ID für die Validierung der Infobox verwendet wird. Dabei ist wieder zu beachten, dass das Trust-Profil für die Personenbindung nicht zur Validierung anderer Infoboxen verwendet werden darf, und das Trust-Profil für die Bürgerkarte nur dann zur Validierung anderer Infoboxen verwendet werden soll, wenn die zur Verifikation der Zertifikate benötigten Wurzelzertifikate bereits im entsprechenden Trust-Store enthalten sind. (vgl. MOA-ID Spezifikation, Abschnitt 4.6).
      Fehlt dieses Element, so wird das Default-Trust-Profil verwendet. Ist dieses auch nicht konfiguriert, so wird für die Validierung der entsprechenden Infobox keine Zertifikatsprüfung notwendig sein.
    • ValidatorClass: Das Element ist optional und bezeichnet den Namen der Klasse (voller Package-Name), die von MOA-ID zur Validierung der Infobox geladen werden soll. Fehlt dieses Element, so wird MOA-ID versuchen, eine Default-Klasse zu laden, deren Namen aus dem Identifier-Attribut der Infobox abgeleitet wird (vgl. MOA-ID-Spezifikation, Abschnitt 4.7.2.3, Zuordnung eines InfoboxReadResponse zu einer implementierenden Klasse).
      Anmerkung: Im Regelfall wird dieses Element fehlen, da bei der Entwicklung einer Infobox-Prüfapplikation der Default-Klassennamen verwendet werden sollte. Nur wenn es verschiedene Prüfapplikationen für eine Infobox gibt, wird man das ValidatorClass verwenden, um eine andere als die Default-Applikation zu laden.
    • SchemaLocations: Das Element ist optional und referenziert XML-Schemas, die von der Prüfapplikation zum validierenden Parsen von Infoboxen verwendet werden können. Das Element hat beliebig viele Schema-Kindelemente, dessen Attribute namespace und schemaLocation jeweils die Namespace-URI und den Ort (URI) des entsprechenden Schemas bezeichnen. Relative URIs im schemaLocation-Attribut sind dabei relativ zum Verzeichnis der MOA-ID-Konfigurationsdatei zu interpretieren.
      Beispiel:
          <SchemaLocations>
            <Schema namespace="http://ns1.ns1" schemaLocation="schemas/ns1.xsd"/>
            <Schema namespace="http://ns2.ns2" schemaLocation="schemas/ns2.xsd"/>
          </SchemaLocations>
                                    
      Weitere Möglichkeiten zur Übergabe von XML-Schemas an die Prüfapplikation können in der MOA-ID-Spezifikation im Abschnitt 4.7.2, Erweiterte Infoboxüberprüfung, nachgelesen werden.
    • ApplicationSpecificParameters: Das Element ist optional und nimmt Infobox-kontext-spezifische Parameter auf.
      Da MOA-ID die zusätzlichen zur Personenbindung abgefragten Infoboxen (bzw. deren Inhalte) nicht a priori kennt, ist es unmöglich vorherzusehen, welche Parameter eine Prüfapplikation zum Validieren einer Infobox benötigt. Die Konfiguration sieht daher das Element ApplicationSpecificParameters vor, um einer bestimmten Prüfapplikation kontext spezifische Parameter zu übermitteln. Dieses Element wird vollständig an die Prüfapplikation weitergegeben, und es obliegt der Prüfapplikation die Kindelemente des ApplicationSpecificParameters-Element zu extrahieren und zu interpretieren.
      Beispiel:
          <ApplicationSpecificParameters>
            <Parameter1>content1</Parameter1>
            <Parameter2>content2</Parameter2>
            <Parameter3>
              <Parameter3a>content3a</Parameter3a>
              <Parameter3b>content3b</Parameter3b>
            </Parameter3>
          </ApplicationSpecificParameters>
                                    


Eine Beispielkonfiguration finden sie am Ende das Abschnitts OnlineApplication/AuthComponent/VerifyInfoboxes.

AuthComponent/ForeignIdentities
Ab Version 1.4.7 bietet MOA-ID die Möglichkeit der Nutzung von ausländischen Karten. Hierfür ist ein Stammzahlenregister-Gateway nötig, dass einen entsprechenden Zugang zum Stammzahlenregister bereitstellt. Es ist hierzu ein ensprechenden ConnectionParameter zu definieren, der die Zugangsdaten zum Gateway bereithält (siehe ConnectionParameter). In der Default-Konfiguration ist der Zugang zum Stammzahlenregister-Gateway bereits aktiviert. Es muss nur noch das Client-Zertifikat für die SSL-Verbinung zum Gateway angegeben werden. Voraussetzung dafür ist ein Zertifikat von A-Trust bzw. A-CERT mit Verwaltungseigenschaft. Wenn ihr MOA-ID Zertifikat diese Voraussetzung erfüllt, können Sie dieses hier angeben.

ProxyComponent
ProxyComponent enthält Parameter, die nur die MOA-ID Proxykomponente betreffen. Das Element ist optional und muss nicht verwendet werden, wenn auf dem Server keine MOA-ID Proxykomponente installiert wird.

Das Element ProxyComponent hat nur das Kind-Element AuthComponent, das die Verbindung zur Authentisierungs-komponente beschreibt.

Baut die Proxykomponente die Verbindung zur Authentisierungs-komponente über ein Webservice auf, dann muss das Element ConnectionParameter spezifiziert werden.

Baut die Proxykomponente die Verbindung zur Authentisierungs-komponente über das API auf, dann wird das Element ConnectionParameter nicht spezifiziert.

OnlineApplication
Für jede Online-Applikation, die über MOA-ID authentisiert wird, gibt es ein Element OnlineApplication. Die Parameter betreffen teils die MOA-ID Authentisierungskomponente, teils die MOA-ID Proxykomponente, teils beide.

Das ab Version 1.3 optionale Attribut OnlineApplication/@type spezifiziert den Typ der OnlineApplikation und kann die Werte publicService für eine Applikation aus dem öffentlichen Bereich und businessService für eine Anwendung aus dem privatwirtschaftlichen Bereich annehmen. Ab Version 1.4 kann im Modus businessService ein zusätzliches logisches Attribut OnlineApplication/@calculateHPI angegeben werden. Dadurch wird im Falle von calculateHPI="true" im privatwirtschaftlichen Bereich zur Identifikation der Health Professional Identifier HPI anstatt des wbPKs (siehe OnlineApplication/AuthComponent/IdentificationNumber) berechnet und zur Anmeldung weiterverwendet. Ist dieses Attribut nicht gesetzt, so wird der Typ publicService vorausgesetzt.

Das Attribut OnlineApplication/@publicURLPrefix entspricht dem URL-Präfix der nach außen sichtbaren Domäne der Online-Applikation, welcher von der MOA-ID Proxykomponente durch den URL-Präfix der wirklichen Domäne (Attribut OnlineApplication/ProxyComponent/ConnectionParameter/@URL) ersetzt wird. Es dient als Schlüssel zum Auffinden der Konfigurationsparameter zur Online-Applikation.

Mit dem Attribut OnlineApplication/@friendlyName kann eine benutzerfreundlicher Name für die Online-Applikation angegeben werden. Dieser Name scheint beim Login des Benutzer auf.

Das Attribut OnlineApplication/@keyBoxIdentifier gibt das Schlüsselpaar an, welches von der Bürgerkartenumgebung zum Signieren des Auth Blocks verwendet wird. Mögliche Werte: CertifiedKeypair sowie SecureSignatureKeypair.

Das Element OnlineApplication hat optional zwei Kind-Elemente: AuthComponent und ProxyComponent.

OnlineApplication/AuthComponent
Das Element OnlineApplication/AuthComponent muss verwendet werden wenn auf dem Server die Authentisierungskomponente installiert wird. Es enthält Parameter, die das Verhalten der Authentisierungskomponente bezüglich der Online-Applikation konfiguriert.

Das optionale Attribut slVersion definiert die Version des verwendeten SecurityLayer und damit den Namespace aller Requests, die von MOA-ID an die Bürgerkartenumgebung geschickt werden. Dieses Attribut kann entweder den Wert 1.1 oder 1.2 annehmen. Fehlt das Attribut, so wird als Defaultwert 1.1 gesetzt.
Wurde als Typ der Online-Applikation der Wert businessService (vgl. Attribut OnlineApplication/@type) spezifiziert, so wird das Attribut slVersion ignoriert und immer der Wert 1.2 verwendet, da die für Applikationen aus dem privatwirtschaftlichen Bereich notwendige Berechnung des wirtschaftsbereichsspezifischen Personenkennzeichens (wbPK) erst ab SecurityLayer Version 1.2 möglich ist.

Das Attribut provideStammzahl bestimmt, ob die Stammzahl in den Anmeldedaten aufscheint oder ob der Wert ausgeblendet (d.h. auf den Leerstring gesetzt) wird. Die Attribute provideAUTHBlock und provideIdentityLink steuern, ob die Anmeldedaten den Auth-Block bzw. die Personenbindung enthalten. Ab Version 1.3 kann das Attribut provideCertificate verwendet werden, um das Signatorzertifikat in die Anmeldedaten aufzunehmen. Alle Attribute sind optional und haben den Default-Wert false.
Anmerkung: Das Attribut provideStammzahl steht in keinem Zusammenhang zum gleichnamigen Attribut VerifyInfoboxes/@provideStammzahl, das angibt ob die Stammzahl an eine Prüfapplikation weitergegeben werden darf. Anmerkung: Das Attribut provideIdentityLink steht in keinem Zusammenhang zum gleichnamigen Attribut VerifyInfoboxes/@provideIdentityLink, das angibt ob die Personenbindung an eine Prüfapplikation weitergegeben werden soll.

OnlineApplication/AuthComponent/IdentificationNumber
Das wirtschaftsbereichsspezifische Personenkennzeichen (wbPK) wird aus der auf der Bürgerkarte gespeicherten Stammzahl des Bürgers und der Stammzahl des Wirtschaftsunternehmens berechnet. Laut E-Governmentgesetz darf die Errechnung eines wbPK aus der Stammzahl nicht beim Auftraggeber eines privaten Bereichs durchgeführt werden (vgl. E-GovGesetz §12(1).4), und muss deshalb an die Bürgerkartenumgebung ausgelagert werden. Das OnlineApplication/AuthComponent/IdentificationNumber Element wird nun verwendet, um die Stammzahl des Wirtschaftsunternehmens zu spezifizieren, welche in weiterer Folge von MOA-ID an die Bürgerkartenumgebung übergeben wird.
Dieses Element muss bei privatwirtschaftlichen Applikationen vorhanden sein und wird ignoriert, falls es im Kontext von Anwendungen aus dem öffentlichen Bereich verwendet wird.
Das Element hat genau eines der folgenden möglichen Kindelemente aus dem PersonData Namespace, die als einzigen Inhalt die jeweilige Stammzahl des Unternehmens enthalten:

  • Das Element pr:Firmenbuchnummer enthält als einzigen Inhalt die Firmenbuchnummer des Unternehmens.
  • Das Element pr:Vereinsnummer enthält als einzigen Inhalt die Vereinsregisternummer des Unternehmens.
  • Das Element pr:ERJPZahl enthält als einzigen Inhalt eine Zahl aus dem Ergänzungsregister für nicht-natürliche Personen (CorporateBody).
  • Das Element pr:ZMRzahl enthält als einzigen Inhalt eine Stammzahl einer natürlichen in Österreich meldepflichtigen Person.
Die Stammzahl ist jeweils ohne Präfix anzugeben, also wird zum Beispiel die Firmenbuchnummer FN468924i folgendermaßen definiert:

<pr:Firmenbuchnummer>468924i</pr:Firmenbuchnummer>

Leerzeichen werden ignoriert und im Falle einer Firmenbuchnummer werden führende Nullen gelöscht und Bindestriche aus der Nummer entfernt.

Beispiele:
468924 i wird zu 468924i
00468924 wird zu 468924i
468924-i wird zu 468924i
Alternativ zu den oben angeführten Elementen aus dem PersonData Namespace kann auch das Element AnyNumber verwendet werden, um Stammzahlen zu spezifizieren, die nicht einer der vier oben aufgelisteten Kategorien zugeordnet werden können.

Das Element AnyNumber hat genau ein Attribut namens Identifier, das das Präfix der jeweiligen Stammzahl entält. Der Inhalt des Elements AnyNumber ist die Stammzahl selbst, wobei die selben Regeln wie oben gelten.

Die Firmenbuchnummer aus obigem Beispiel könnte man nun beispielsweise mit Hilfe das Elements AnyNumber auch folgendermaßen definieren:

<AnyNumber Identifier="FN">468924i</AnyNumber>

Es sei aber nochmals daraufhingewiesen, dass für Stammzahlen der Kategorien Firmenbuchnummer, Vereinsnummer, ERJPZahl und ZMRzahl die vordefinierten Elemente aus dem PersonData Namespace verwendet werden sollen. Das Element AnyNumber wurde hauptsächlich in das Schema aufgenommen, um offen für mögliche Erweiterungen zu sein.

OnlineApplication/AuthComponent/Templates
Dieses Kindelement kann genau einmal vorkommen und entspricht in seiner Struktur dem Element AuthComponent/Templates. Es kann verwendet werden, um Templates zur Gestaltung der Seiten "Auswahl der Bürgerkartenumgebung" sowie "Anmeldung mit Bürgerkarte" individuell für eine Online-Applikation zu definieren. Die hier definierten Templates haben Priorität gegenüber globalen Templates und Templates, die in der aufrufenden URL übergeben werden.

OnlineApplication/AuthComponent/TransformsInfo
Dieses Kindelement kann mehrfach vorkommen und entspricht in seiner Struktur dem Element AuthComponent/SecurityLayer/TransformsInfo. Das Element kann verwendet werden, um für unterschiedliche Online-Applikationen unterschiedliche Transformationen zu spezifizieren. Alle über dieses Element definierten Transformationen haben Vorrang gegenüber die durch AuthComponent/SecurityLayer/TransformsInfo angegebenen Transformationen. Das heißt, ist für eine Online-Applikation das Kindelement AuthComponent/TransformsInfo vorhanden, so wird für diese Applikation die durch dieses Element spezifizierte Transformation verwendet (das Element kann natürlich mehrfach vorkommen, wodurch mehrere Transformationen bezeichnet werden). Für alle Applkikationen, die kein Kindelement vom Typ AuthComponent/TransformsInfo enthalten, werden die unter AuthComponent/SecurityLayer/TransformsInfo spezifizierten "Default-Transformationen" verwendet.
Dabei ist zu beachten, dass für jede definierte Transformation ein entsprechendes MOA-SP/VerifyAuthBlock/VerifyTransformsInfoProfileID Element vorhanden sein muss.

OnlineApplication/AuthComponent/VerifyInfoboxes
Dieses optionale Element entspricht dem VerifyInfoboxes-Element aus der globalen AUTH-Komponente und überschreibt teilweise die dort gesetzten Werte für die jeweilige Infobox pro Online-Applikation. Dabei gelten die folgenden Regeln:
Ist nur das globale VerifyInfoboxes-Element vorhanden, so gelten die dort definierten Parameter für alle Online-Applikationen. Ist kein globales Element vorhanden, so kann MOA-ID für alle Online-Applikation, in deren AUTH-Komponente ein VerifyInfoboxes-Element enthalten ist, die darin definierten Infoboxen überprüfen. Für Online-Applikationen, in deren AUTH-Komponente kein VerifyInfoboxes-Element gesetzt ist, kann demnach keine andere Infobox als die der Personenbindung validiert werden.
Sind sowohl global (MOA-IDConfiguration/AuthComponent/VerifyInfoboxes) als auch lokal (OnlineApplication/AuthComponent/VerifyInfoboxes) in den Online-Applikationen Infobox-Validatoren konfiguriert, so verarbeitet MOA-ID die darin enthaltenen Parameter wie folgt:

  • DefaultTrustProfile: Ein lokal definiertes Default-Trust-Profil hat sowohl Vorrang gegenüber einem global gesetzten Default-Trust-Profil als auch gegenüber einem global gesetzen infobox-spezifischen Trustprofil. Ist beispielsweise im globalen VerifyInfoboxes-Element zwar kein Default-Trust-Profil, aber für die Infobox A ein eigenes Trust-Profil definiert, so wird ein lokal definiertes Default-Trust-Profil dem global für die Infobox A gesetzten Trust-Profil vorgezogen.
  • Infobox: MOA-ID kann die Vereinigung aus den global und lokal konfigurierten Infoboxen für eine Online-Applikation validieren. Sind beispielsweise global Prüfapplikationen für die Infoboxen mit den Bezeichnern (Infobox/@Identifier-Attribut) A und B konfiguriert, und lokal für die Online-Applikation OA1 die Infoboxen B, C und D, so kann MOA-ID für die Online-Applikation OA1 die Infoboxen A, B, C und D validieren. Für die Infobox A werden dabei die Parameter aus der globalen Konfiguration verwendet und für die Infoboxen C und D die lokalen Parameter. Für die Infobox B sind sowohl globale als auch lokale Parameter vorhanden, die von MOA-ID wie folgt interpretiert werden:
    • Attribute: Die Attribute required, provideStammzahl und provideIdentityLink überschreiben die global gesetzten Werte. Dabei ist zu beachten, das ein Fehlen dieser Attribute bedeutet, dass ihnen über das Schema der Defaultwert false zugewiesen wird. Ist also beispielsweise für die Infobox mit dem Bezeichner B das required-Attribut global auf true gesetzt (<Infobox Identifier="B" required="true">) und fehlt dieses Attribut lokal in der Online-Applikation OA1 (<Infobox Identifier="B">), so hat das required-Attribut für die Infobox B den Wert false.
      Die Attribute required, provideStammzahl und provideIdentityLink müssen also für Infoboxen, die sowohl global als auch lokal konfiguriert sind, in jeder lokalen Konfiguration neu gesetzt werden, wenn ihnen der Wert true zugwiesen werden sollen.
    • Kind-Elemente:
      • FriendlyName: Ein lokal gesetzter FriendlyName wird einem global gesetzten vorgezogen. Ist sowohl lokal als auch global kein FriendlyName definiert, so wird das Identifier-Attribut als FriendlyName verwendet.
      • TrustProfileID: Ein lokal definiertes Trust-Profil wird einem lokal definierten Default-Trust-Profil vorgezogen. Sind lokal sowohl kein Default-Trust-Profil als auch kein infobox-spezifisches Trust-Profil definiert, so wird das global gesetzte infobox-spezifisches Trust-Profil verwendet. Fehlt auch dieses, so wird das globale Default-Trust-Profil selektiert. Ist weder lokal als auch lokal ein Trust-Profil definiert, so wird für für die Validierung dieser Infobox kein Trust-Profil benötigt.
      • ValidatorClass: Eine lokal gesetzte Validator-Klasse wird einer global gesetzten vorgezogen. Ist sowohl lokal als auch global für eine Infobox keine Validator-Klasse konfiguriert, so wird die Default-Klasse geladen (siehe ValidatorClass).
      • SchemaLocations: Lokal definierte Schemas werden global definierten vorgezogen. Sind lokal keine Schemas konfiguriert, so werden die globalen verwendet, so sie vorhanden sind.
      • ApplicationSpecificParameters: Lokal definierte applikationsspezifische Paramter werden global definierten vorgezogen. Sind lokal keine derartigen Paramter konfiguriert, so werden die globalen verwendet, so sie vorhanden sind.

Beispiel: In der Konfigurationsdatei SampleMOAIDVerifyInfoboxesConfiguration.xml sind global (MOA-IDConfiguration/AuthComponent/VerifyInfoboxes) Prüfapplikationen für die beiden Infoboxen mit den Bezeichnern InfoboxA und InfoboxB konfiguriert. InfoboxA demonstriert in diesem Beispiel die minimale Konfiguration einer Prüfapplikation - es ist nur der Identifier angegeben. MOA-ID wird in diesem Fall versuchen, die Default-Validatorklasse at.gv.egovernment.moa.id.auth.validator.infoboxa.InfoboxAValidator zu laden (siehe dazu auch MOA-ID-Spezifikation, Abschnitt 4.7.2.3, Zuordnung eines InfoboxReadResponse zu einer implementierenden Klasse). Da ein Default-Trust-Profil (GlobalVIDefaultTrust) konfiguriert ist, wird MOA-ID dieses Profil zur Verifikation von Zertifikaten heranziehen. Da kein FriendlyName gesetzt ist, wird das Identifier Attibut (InfoboxA) als FriendlyName verwendet. Weitere Parameter sind für die Verifikation dieser Infobox nicht erforderlich.
Die Prüfapplikation für die InfoboxB setzt nahezu alle möglichen Paramter mit Ausnahme der Validator-Klasse. MOA-ID wird zur Verifikation dieser Infobox also auch die dafür zustädige Default-Klasse (at.gv.egovernment.moa.id.auth.validator.infoboxb.InfoboxBValidator) laden, und alle konfigurierten Parameter an diese Klasse übergeben.
In die Konfigurationsdatei sind drei Online-Applikationen mit den public URL-Prefixen https://OA1/, https://OA2/ und https://OA3/ eingetragen. Online-Applikation OA1 konfiguriert Prüfapplikationen für die drei Infoboxen InfoboxB, InfoboxC und InfoboxD. Das heißt, MOA-ID kann für die Online-Applikation OA1 insgesamt vier Infoboxen überprüfen: die Paramter für die Infobox InfoboxA werden von der entsprechenden global konfigurierten Prüapplikation übernommen. Die Infoboxen InfoboxC und InfoboxD sind nur lokal gesetzt. Für InfoboxB übernimmt MOA-ID die applikationsspezifischen Parameter aus der entsprechenden global konfigurierten Infobox und überschreibt alle weiteren Parameter mit den lokalen Werten. Als Trust-Profil wird das lokale Deafult-Trust-Profil (LocalOA1DefaultTrust) genommen - dieses hat Vorrang gegenüber den global gesetzten Profilen. Weiters ist zu beachten, dass die Attribute provideStammzahl und provideIdentityLink lokal nicht gesetzt sind, und daher den Deafult-Wert false einnehmen.
Das VerifyInfoboxes-Element in der AUTH-Komponente der zweiten Online-Applikation (OA2) spezifiziert keine anderen Prüfapplikationen als die global definierten, überschreibt aber für beide Infoboxen teilweise die global gesetzten Parameter. InfoboxA verwendet ein lokal definiertes Trust-Profil (LocalInfoboxOA2ATrust), InfoboxB übernimmt alle globalen Parameter, setzt aber für die Attribute required, provideStammzahl und provideIdentityLink jeweils den Defaultwert false.
Die dritte Online-Applikation OA3 enthält in Ihrer AUTH-Komponente kein VerifyInfoboxes-Element. MOA-ID übernimmt daher für diese Online-Applikation die global konfigurierten Infobox-Prüapplikationen (InfoboxA und InfoboxB) mit allen Paramertern genauso wie sie dort gesetzt sind. Zu beachten ist hier, dass das in der AUTH-Komponente auf true gesetzte Attribut proviedStammzahl die Online-Applikation und nicht die Prüapplikation betrifft.

OnlineApplication/ProxyComponent
Das Element OnlineApplication/ProxyComponent muss verwendet werden wenn auf dem Server die Proxykomponente installiert wird.

Das optionale Attribut configFileURL verweist auf eine Konfigurationsdatei die dem Schema MOA-ID-Configuration-1.4.xsd entspricht mit Dokument-Element Configuration. Die Angabe erfolgt relativ zur verwendeten MOA-ID Konfigurationsdatei. Beispiel für das Element configFileURL: "oa/SampleOAConfiguration.xml".
Defaultmäßig wird versucht die Datei von der betreffenden OnlineApplikation unter dem Wert: http://<realURLPrefix>/MOAConfig.xml zu laden.
(<realURLPrefix> entspricht dem Wert von OnlineApplication/ProxyComponent/ConnectionParameter/@URL)

Das optionale Attribut sessionTimeOut legt das Timeout einer Benutzersession in der Proxykomponente in Sekunden fest.
Default-Wert: 3600

Im optionalen Attribut loginParameterResolverImpl kann der Klassenname eines zu verwendenden LoginParameterResolver angegeben werden, welcher die Defaultimplementierung ersetzt.

Im optionalen Attribut loginParameterResolverConfiguration kann ein Configurationsstring für die Initialisierung der betreffenden loginParameterResolverImpl angegeben werden.

Im optionalen Attribut connectionBuilderImpl kann der Klassenname eines zu verwendenden ConnectionBuilder angegeben werden, welcher die Defaultimplementierung ersetzt.

Im Kind-Element ConnectionParameter ist konfiguriert, wie MOA-ID-PROXY zur Online-Applikation verbindet.

ChainingModes
Das Element ChainingModes definiert, ob bei der Zertifikatspfad-überprüfung das Kettenmodell ("chaining") oder das Modell nach PKIX RFC 3280 ("pkix") verwendet werden soll.

Das Attribut systemDefaultMode spezifiziert das Modell, das im Standardfall verwendet werden soll.

Mit dem Kind-Element TrustAnchor kann für jeden Trust Anchor ein abweichendes Modell spezifiziert werden. Ein Trust Anchor ist ein Zertifikat, das in TrustedCACertificates spezifiziert ist. Ein Trust Anchor wird durch den Typ <dsig:X509IssuerSerialType> spezifiziert. Das für diesen Trust Anchor gültige Modell wird durch das Attribut mode spezifiziert.

Gültige Werte für die Attribute systemDefaultMode und mode sind "chaining" und "pkix".

Beispiel

TrustedCACertificates
Das Element TrustedCACertificates enthält das Verzeichnis (relativ zur MOA-ID Konfigurationsdatei), das jene Zertifikate enthält, die als vertrauenswürdig betrachtet werden. Im Zuge der Überprüfung der TLS-Serverzertifikate wird die Zertifikatspfaderstellung an einem dieser Zertifikate beendet.

GenericConfiguration
Das Element GenericConfiguration ermöglicht das Setzen von Namen-Werte Paaren mittels der Attribute name und value. Die folgende Liste spezifiziert

  • gültige Werte für das name-Attribut,
  • eine Beschreibung
  • gültige Werte für das value-Attribut und (falls vorhanden)
  • den Default-Wert für das value-Attribut.
name: DirectoryCertStoreParameters.RootDir
Gibt den Pfadnamen zu einem Verzeichnis an, das als Zertifikatsspeicher im Zuge der TLS-Server-Zertifikatsüberprüfung verwendet wird.

value:
Gültige Werte: Name eines gültigen Verzeichnisses (relativ zur MOA-ID Konfigurationsdatei)
Dieser Parameter muss angegeben werden.
name: AuthenticationSession.TimeOut
Gibt die Zeitspanne in Sekunden vom Beginn der Authentisierung bis zum Anlegen der Anmeldedaten an. Wird die Angegebene Zeitspanne überschritten wird der Anmeldevorgang abgebrochen.

value:
Gültige Werte: positive Ganzzahlen
Default-Wert: 120
name: AuthenticationData.TimeOut
Gibt die Zeitspanne in Sekunden an, für die die Anmeldedaten in der Authentisierungskomponente zum Abholen durch die Proxykomponente oder eine nachfolgende Applikation bereitstehen. Nach Ablauf dieser Zeitspanne werden die Anmeldedaten gelöscht.

value:
Gültige Werte: positive Ganzzahlen
Default-Wert: 600
name: TrustManager.RevocationChecking
Für die TLS-Server-Authentisierung dürfen nur Server-Zertifikate verwendet werden, die eine CRLDP-Extension enthalten (andernfalls kann von MOA-ID keine CRL-überprüfung durchgeführt werden).
Soll das RevocationChecking generell ausgeschaltet werden, ist dieses Attribut anzugeben und auf "false" zu setzen.

value:
Gültige Werte: true, false
Default-Wert: true
name: FrontendServlets.EnableHTTPConnection

Standardmäßig können die beiden Servlets "StartAuthentication" und "SelectBKU" welche das User-Frontend darstellen, aus Sicherheitsgründen, nur über das Schema HTTPS aufgerufen werden.

Wenn die beiden Servlets jedoch auch Verbindungen nach dem Schema HTTP entgegennehmen sollen, so kann mittels dem Attribut "EnableHTTPServletConnection" erlaubt werden.

Hinweis: Sicher und sinnvoll ist das Erlauben der HTTP Verbindung nur dann, wenn ein Vorgeschalteter Webserver das HTTPS handling übernimmt, und eine Verbindung zu den Servlets nur über diesen Webserver möglich ist.


value:
Gültige Werte: true, false
Default-Wert: false
name: FrontendServlets.DataURLPrefix

Standardmäßig wird als DataURL Prefix das URL Präfix unter dem die MOA-ID Servlets erreichbar sind verwendet. Im Falle das sich der MOA-ID Server hinter einer Firewall befindet und die Requests von einem vorgelagertem Webserver weitergereicht werden, kann mit FrontendServlets.DataURLPrefix ein alternatives URL Präfix angegeben werden. In diesem Fall muss der Webserver so konfiguriert sein, dass er Request auf diese URLs an den MOA-ID Server weiterleitet.


value:
Gültige Werte: URLs nach dem Schema 'http://' und 'https://'
Default-Wert: kein Default-Wert
Beispiel: <GenericConfiguration name="FrontendServlets.DataURLPrefix" value="https://<your_webserver>/moa-id-auth/"/>


 



Konfiguration der Online-Applikation

Die Konfiguration der OA beschreibt die Art und Weise, wie die Proxykomponente die Anmeldung an der Online-Applikation durchführt.

Der Name der Konfigurationsdatei wird in der Konfiguration von MOA-ID als Wert des Attributs configFileURL des Elements MOA-IDConfiguration/OnlineApplication/ProxyComponent hinterlegt.
Ist dieses Attribut nicht gesetzt, dann wird die Datei von http://<realURLPrefix>/MOAConfig.xml geladen, wobei <realURLPrefix> dem Konfigurationswert OnlineApplication/ProxyComponent/ConnectionParameter/@URL entspricht.

Die Konfigurationsdatei ist eine XML-Datei, die dem Schema MOA-ID-Configuration-1.4.xsd mit dem Wurzelelement Configuration entspricht.

LoginType
Das Element LoginType gibt an, ob die Online-Applikation ein einmaliges Login erwartet (stateful), oder ob die Login-Parameter bei jedem Request mitgegeben werden müssen (stateless). Im Fall einer stateful Online-Applikation werden die in der HTTP-Session der Proxykomponente gespeicherten Anmeldedaten nur für den Aufruf des Login-Scripts verwendet. Unmittelbar nach dem Aufruf werden sie gelöscht.
Default-Wert: stateful

ParamAuth
Konfiguriert die übergabe der Authentisierungs-Parameter an die Online-Applikation mittels URL-Parametern. Das Element kann ein oder mehrere Kind-Elemente <Parameter> beinhalten.

ParamAuth/Parameter
Das Element <Paramter> enthält die Attribute Name und Value.

Das Attribut Name beschreibt den Namen des Parameters und ist ein frei zu wählender String.

Das Attribut Value beschreibt den Inhalt des Parameters und kann einen der durch MOAAuthDataType beschriebenen Werte annehmen. Gültige Werte von MOAAuthDataType sind:

  • MOAGivenName - der Vorname des Benutzers, wie in der Personenbindung enthalten
  • MOAFamilyName - der Nachname des Benutzers, wie in der Personenbindung enthalten
  • MOADateOfBirth - das Geburtsdatum des Benutzers, wie in der Personenbindung enthalten
  • MOABPK - die bereichsspezifische Personenkennzeichnung des Benutzers, wie von der Authentisierungskomponente berechnet
  • MOAWBPK - das wirtschaftsbereichsspezifische Personenkennzeichen des Benutzers, wie von der Bügerkartenumgebung berechnet
  • MOAPublicAuthority - wird durch true ersetzt, falls der Benutzer mit einem Zertifikat signierte, welches eine Behördenerweiterung beinhaltet. Andernfalls wird false gesetzt
  • MOABKZ - das Behördenkennzeichen (nur sinnvoll, wenn MOAPublicAuthority den Wert true ergibt)
  • MOAQualifiedCertificate - wird durch true ersetzt, falls das Zertifikat des Benutzers qualifiziert ist, andernfalls wird false gesetzt
  • MOAStammzahl - die Stammzahl des Benutzers; diese ist nur dann verfügbar, wenn die Online-Applikation die Stammzahl bekommen darf (und daher in der Personenbindung enthalten ist)
  • MOAIPAddress - IP-Adresse des Client des Benutzers.
Anhand der <Parameter>-Elemente wird der Request für den Login-Vorgang (für stateful Online-Applikationen) folgendermaßen zusammenge-stellt:
GET https://<login-url>?
  <p1.name=p1.resolvedValue>&
  <p2.name=p2.resolvedValue>...

Die <login-url> ergibt sich aus dem Parameter OA des Aufrufs von MOA-ID-AUTH, zusammen mit der Konfiguration von OnlineApplication/@publicURLPrefix und von OnlineApplication/ProxyComponent/ConnectionParameter/@URL.
Der Wert resolvedValue wird in MOA-ID-PROXY je nach Wert des Platzhalters eingesetzt.

BasicAuth
Das Element BasicAuth konfiguriert die übergabe der Authentisierungs-Parameter an die Online-Appliktion mittels HTTP Basic Authentication. Es enthält zwei Kind-Elemente.

Das Element UserID gibt die UserId des zu authentisierenden Benutzers an und kann einen der durch MOAAuthDataType beschriebenen Werte annehmen.

Das Element Password gibt das Passwort des zu authentisierenden Benutzers an und kann einen der durch MOAAuthDataType beschriebenen Werte annehmen.

HeaderAuth
Das Element HeaderAuth konfiguriert die übergabe der Authentisierungs-Parameter an die Online-Applikation in HTTP Request Headern. Das Element kann ein oder mehrere Kind-Elemente <Header> beinhalten.

 



Konfiguration von MOA-SP

MOA-ID überprüft die Signaturen der Personenbindung und des AUTH-Blocks mit dem VerifyXMLSignatureRequest von MOA-SP. Dazu muss MOA-SP wie unten beschreiben konfiguriert werden.

VerifyTransformsInfoProfile
Der Request zum überprüfen der Signatur des AUTH-Blocks verwendet ein vordefiniertes VerifyTransformsInfoProfile. Die im Request verwendete Profil-ID wird in der MOA-ID Konfigurationsdatei im Element /MOA-IDConfiguration/ AuthComponent/MOA-SP/VerifyAuthBlock/ VerifyTransformsInfoProfileID definiert. Entsprechend muss am MOA-SP Server ein VerifyTransformsInfoProfile mit gleichlautender ID definiert werden. Die Profiledefinition selbst ist in der Auslieferung von MOA-ID in $MOA_ID_INST_AUTH/conf/moa-spss/profiles/MOAIDTransformAuthBlock.xml enthalten. Diese Profildefinition muss unverändert übernommen werden.

TrustProfile
Die Requests zur überprüfung der Signatur verwenden vordefinierte TrustProfile. Die im Request verwendete Profil-IDs werden in der MOA-ID Konfigurationsdatei in den Elementen /MOA-IDConfiguration/AuthComponent/MOA-SP/VerifyIdentityLink/ TrustProfileID und /MOA-IDConfiguration/AuthComponent/MOA-SP/VerifyAuthBlock/TrustProfileID definiert. Diese beiden Elemente können unterschiedliche oder identische TrustProfileIDs enthalten. Am MOA-SP Server müssen TrustProfile mit gleichlautender ID definiert werden. Die Auslieferung von MOA-ID enthält das Verzeichnis $MOA_ID_INST_AUTH/conf/moa-spss/trustprofiles/MOAIDBuergerkarteRoot, das als TrustProfile verwendet werden kann. Weitere Zertifikate können als vertrauenswürdig hinzugefügt werden.

Certstore
Zum Aufbau eines Zertifikatspfades können benötigte Zertifikate aus einem Zertifikatsspeicher verwendet werden. Die Auslieferung von MOA-ID enthält das Verzeichnis $MOA_ID_INST_AUTH/conf/moa-spss/certstore, das als initialer Zertifikatsspeicher verwendet werden kann.

Hinweis: Mit dem Wechsel auf Version 1.3 verwendet MOA SP/SS ein neues Format für die XML-Konfigurationsdatei. Für die Konvertierung einer älteren Konfigurationsdatei auf das neue Format steht Ihnen ein Tool zur Verfügung. Details dazu finden sie in der der Distribution von MOA-SP/SS beiligenden Dokumentation im Kapitel 'Konfiguration', Abschnitt 1.2.1.

 



Änderung der Konfiguration während des Betriebs

Der Inhalt dieser Konfiguration, bzw. jene Teile, auf die indirekt verwiesen wird, können während des laufenden Betriebes des MOA-Servers geändert werden. Der Server selbst wird durch den Aufruf einer URL (im Applikationskontext von MOA ID) dazu veranlasst, die geänderte Konfiguration neu einzulesen. Im Falle einer fehlerhaften neuen Konfiguration wird die ursprüngliche Konfiguration beibehalten.

 



Ändern der Default Errorpages

Die Default-Errorpages geben bei MOA-ID-AUTH und MOA-ID-PROXY immer die entsprechende Fehlermeldung aus, so eine vorhanden ist. Möchte man dies verhindern bzw. abhängig vom eingestellten Log-Level machen so können diese Errorpages ersetzt werden. Entsprechende Errorpages sind unter $MOA_ID_INST_AUTH/errorpages bzw. $MOA_ID_INST_PROXY/errorpages zu finden. Diese können die Default-Errorpages unter dem jeweiligen webapps-Kontext von MOA-ID-AUTH (errorpage-auth.jsp) bzw. MOA-ID-PROXY (errorpage-proxy.jsp )ersetzen.

Die in $MOA_ID_INST_AUTH/errorpages bzw. $MOA_ID_INST_PROXY/errorpages enthaltenen Errorpages bedeuten dabei folgendes:

  • errorpage-auth_debug.jsp und errorpage-proxy_debug.jsp:
    Geben erweiterte Meldungen wie (ErrorMessage, ExceptionThrown) aus, wenn der Log-Level für moa.id.auth bzw. moa.id.proxy auf debug gesetzt sind. Ansonsten erfolgt nur eine allgemeine Ausgabe, dass ein Fehler aufgetreten ist.
  • errorpage-auth_empty.jsp und errorpage-proxy_empty.jsp:
    Unabhängig vom Log-Level erfolgt nur einen allgemeine Ausgabe, dass ein Fehler aufgetreten ist.

 



Tomcat Security Manager

Apache Tomcat bietet die Möglichkeit den Server unter einem Security Manager zu betreiben. Damit ist es möglich den lokalen Dateizugriff zu beschränken. Mit Hilfe der Datei "catalina.policy" können so Zugriffe auf lokale Dateien und Verzeichnisse festgelegt werden. Eine beispielhafte catalina.policy Datei finden Sie im Verzeichnis $MOA_ID_INST_AUTH/tomcat bzw. $MOA_ID_INST_PROXY/tomcat. Diese Datei wurde unter Apache Tomcat 4.1.31, 5.0.28 und 5.5.27 getestet.

Mehr Informationen zum Security Manager entnehmen Sie bitte der entsprechenden Apache Tomcat Dokumentation.





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